In diesem Artikel zeigen wir euch, wie man auch als Laie den Boden einer Pflanzstelle so vorbereiten kann, dass es später keine bösen Überraschungen gibt. Mit wenigen fachmännischen Handgriffen kann man nicht nur viel mehr Wachstumspotential aus seiner Pflanzung herausholen, sondern auch die Ausfallquote minimieren und damit den Geldbeutel schonen.
1. Schritt: Bodentyp klassifizieren
Boden ist nicht gleich Boden, nur weil er sich unter den Füßen befindet. Gerade Pflanzen reagieren sehr empfindlich auf unterschiedliche Bodenverhältnisse. Hier spielen nicht nur der reine Sandanteil, Humusanteil, pH-Wert oder die Grundfeuchte im Erdreich eine Rolle, sondern auch die Versickerungsgeschwindigkeit von Wasser im Boden tragen entscheidenden Anteil am Erfolg (oder Misserfolg) der Pflanzung.
Bevor man blindlings in ein Pflanzabenteuer stolpert, sollte man zunächst einmal den Bodentypen klassifizieren, um ggf. noch Nachbesserungen und Bodenaufbereitungen vornehmen zu können. Grundsätzlich kann man schon optisch erkennen, um welchen Bodentypen es sich handelt. Es gibt primär sandige Böden, die man wiederum in stark sandig (im Bild rechts), mäßig sandig mit geringem Humusanteil (im Bild links) und mäßig humusreich (Bildmitte) einteilen kann. Komplementär zu sandigen Böden, die generell sehr wasserdurchlässig sind, gibt es natürlich auch lehmige Böden, die teilweise nahezu wasserundurchlässig sind und beim geliebten Grün schnell für Nasse Füße (Wurzeln) sorgen.
Entsprechen die Bodenverhältnisse dem hellen Sand in der rechten Bildhälfte, sollte man sich vielleicht überlegen, ob man nicht lieber ein großen Abenteuerspielplatz für Kinder einrichtet und auf das Pflanzen einer grünen Hecke verzichtet. Eine Pflanzung von Heckenpflanzen wie Thuja, Taxus oder anderen immergrünen Heckenpflanzen würde hier gründlich “in die Hose” gehen.
Ein weiterer Fall, der eine erfolgreiche Pflanzung nahezu unmöglich macht, ist sehr lehmiger Boden. Wenn bereits Spitzhacke und Co. notwendig sind, um den Boden überhaupt öffnen zu können, ist das ein klares Indiz für extrem verdichteten Boden. Lehmböden haben die (ungünstige) Eigenschaft, Wasser überdurchschnittlich lange speichern bzw. halten zu können. Leider ist das für so feuchtigkeitssensible Pflanzen wie Taxus-Eiben ein großer Nachteil. Extreme Staunässe über mehrere Tage oder Wochen führt schnell zu Pilzbildung im Wurzelbereich, lässt die Wurzeln verrotten und führt zum Absterben der gesamte Pflanze.
Die letzten beiden Fälle erschweren eine Pflanzung ungemein. Aus fachlicher Sicht ist hier ein kompletter Bodenaustausch (inklusive der Lockerung des tieferen Untergrundes) die einzige sinnvolle Möglichkeit, mit der man die katastrophalen Bodenverhältnisse ausgleichen kann. Das kostet zwar Geld, ist am Ende aber logischerweise günstiger, als der komplette Austausch der abgestorbenen Hecke mit nachträglichem Bodenaustausch. Alternativ könnte man natürlich auch direkt einen unschönen Zaun “pflanzen”. Entspricht der Boden etwa dem humusreichem Mutterboden aus der oberen Bildmitte, kann man direkt mit dem nächsten Schritt weitermachen.
2. Schritt: Wasserdurchlässigkeit überprüfen
Die Versickerungsgeschwindigkeit von Wasser ist ein Indikator für die Bodendichte. So kann man ohne viel Aufwand testen, ob der Boden zu Staunässe neigt oder ein Nudelsieb im Vergleich mehr Wasser speichern könnte. Für den Test empfiehlt es sich, einfach mit dem Spaten ein etwa 50-70cm tiefes Loch zu graben, das im Anschluss mit etwa 1-2 Gießkannen Wasser aufgefüllt wird. Ist das Wasser nach wenigen Minuten versickert, sollte man den Untergrund vielleicht auf alte Tunnelanlagen oder rissige Bunker überprüfen lassen. Steht das Wasser etwa 1-6 Stunden, bevor es vollständig versickert ist, scheint es betreffend eventueller Bodenverdichtungen alles im grünen Bereich zu sein. Der Boden kann überschüssiges Wasser absorbieren, verursacht aber keine Staunässe.
Die Lage spitzt sich allerdings zu, wenn das Wasser deutlich länger als 6 Stunden oder gar mehrere Tage in dem Testloch verharrt, ohne zu versickern. In diesem Fall kann eine extreme Bodenverdichtung (oder eine Lehmschicht direkt unter der Pflanzstelle) das Versickern des Wassers verhindern. In beiden Fällen muss der Boden nun genauer Untersucht werden. Wird das Problem vor der Pflanzung nicht behoben, sind erhebliche Ausfälle durch Staunasse oder auch durch Trockenheit (bei zu sandigem Boden) zu beklagen.
Insbesondere Neubaugebiete sind prädestiniert für Bodenverdichtungen. Nachdem die Immobilien fertiggestellt sind, fahren die schweren Baumaschinen den übrigen Bauschutt großzügig auf dem Grundstück auseinander, bevor etwa 20-30cm minderwertiger (günstiger) Mutterboden aufgefahren wird. Die humusreiche und dunkle Oberfläche täuscht dann schnell über die katastrophalen Bodenbedingungen hinweg, die sich im Untergrund vorfinden. Nicht nur die tonnenschweren Baugeräte, die monatelang über den Untergrund gebrettert sind, tragen ihren Anteil an der Bodenverdichtung, auch der grobe Bauschutt, der aus Betonresten, Teer und grobem Kies besteht und weiträumig verteilt wurde, trägt dazu bei, dass eine Pflanzung auf solchen Untergründen langfristig keine Freude bereitet. Vor der Pflanzung sollte man also sehr penibel untersuchen, was man seiner zukünftigen Hecke zumutet!
3. Schritt: Probleme beseitigen
Unter Umständen kann bei der Prüfung nicht alles so laufen, wie man sich es gerne wünscht. Wir haben jeden Tag mit schlechten Bodenverhältnissen in Kundengärten zu tun und kennen daher mittlerweile so einige Lösungsansätze, mit der wir bisher nahezu jede Bodenverdichtung beseitigen konnten. Wer ein größeres Pflanzvorhaben plant, sollte in jedem Fall entsprechende Maßnahmen treffen, die das Pflanzenwachstum langfristig begünstigen. Unser Team hilft gerne bei Planung, Beratung und Umsetzung! Die richtige Bodenvorbereitung ist nunmal elementar für erfolgreiches Pflanzenwachstum lässt nur wenig Raum für Fehler.