Verbreitete Krankheiten und Schädlinge bei Taxus baccata
Eine der ältesten Pflanzen ist der Taxus – auch gemeine Eibe genannt. Die Eiben sind sehr schnittverträglich und eignen sich gut als Heckenpflanze. Dennoch kann es vorkommen, dass dem Taxus etwas fehlt. Die Nadeln werden heller oder fallen sogar ab. Nachfolgend haben wir Ihnen einige Schadbilder und deren mögliche Bekämpfung aufgelistet. Wir würden Sie bitten, sich bei weiteren Fragen im Bezug auf Schadbilder an Eiben an das jeweilige Pflanzenschutzamt Ihrer Region zu wenden.
1. Braunfärbung der Nadeln
Schadbild:
Vor allem im Spätsommer und Herbst können die Nadeln braun werden. Sie bleiben aber turgeszent und sterben nicht ab. Die braunen Nadeln können durch eine schwache Wurzelbildung (evtl. nach Schäden durch Staunässen, zu klein gestochener Ballen) entstehen. Außerdem kann das Schadbild bei Trockenheit oder auch bei einer schlechten Nährstoffversorgung (vor allem Stickstoff oder Calcium) sichtbar werden.
Gegenmaßnahme:
Bedarfsgerechte Düngung und Bewässerung. Vermeidung exzessiver Kaliumdüngung.
Vorbeugung:
Beim Einpflanzen sollte auf einen ausreichend großen Wurzelballen geachtet werden. Ebenfalls beugt ein durchlässiger und nährstoffreicher Boden mit einem ausreichenden Kalkgehalt die Braunfärbung vor.
2. Wurzelfäule – Phytophthora
Schadbild:
Verbräunung und Fäulnis der Wurzeln und vor allem des Wurzelhalses. Eine Wasseraufnahme und der -transport in den Spross ist dadurch verhindert und es treten Trockenheitssymptome auf, die zunächst oft nur an einzelnen Trieben oder einseitig an der Pflanze zu beobachten sind . Zu den Symptomen zählen unter anderem Fahlfärbung von Blättern und Nadeln, Vertrocknen und /oder Welke. Ein rasches Absterben der Pflanze ist ebenfalls möglich. Leider besteht bei dem Schadbild oftmals eine Verwechslungsgefahr mit anderen Welke- und Wurzelfäule-Erregern.
Gegenmaßnahme:
Frühzeitiges Entfernen erkrankter Pflanzen. Es sollte, bei Bedarf, ein Einsatz ausgewählter Fungizide erfolgen. Welche Pflanzenschutzmittel zugelassen und hierfür geeignet sind, können Sie beim Pflanzenschutzamt in Ihrer Region erfragen.
Vorbeugung:
Übermäßige Feuchtigkeit, besonders Staunässe, sollte vermieden werden. Bewässerung sollte weniger oft, dafür aber intensiver erfolgen. Ein sonniger und windoffener Standort kann ebenfalls zur Vorbeugung dienen, da der Pilz für die Infektion und die Sporenbildung auf hohe Feuchtigkeit und Nässe angewiesen ist. Die Verbreitung geschieht oftmals durch die Bewässerung, insbesondere wenn man das Wasser aus Teichen oder Fließgewässern verwendet. Leistungswasser und Brunnenwasser sind frei von den Erregern.
3. Schildläuse
Schadbild:
Schildläuse an Eiben sind ein bekanntes Schadbild. Bräunlich gefärbte Schilde findet man meist auf der Blattunterseite, Zweigen oder auf dem Stamm. Sie sind ca. 1 – 5 mm groß und sitzen immer dicht beieinander. Beim Befall der Schildläuse kommt es bei der Pflanze oft zu Chlorosen, Deformationen, zu einem Minderwuchs oder gar zum Triebsterben. Die sogenannten “Krabbler” (das schlüpfende erste Larvenstadium) sind beweglich und das empfindlichste Stadium sowohl gegenüber Witterungseinflüssen als auch Pflanzenschutzmitteln. Nach Häutung sowie Ausbildung des Schilds bleiben die Tiere an Ort und Stelle.
Gegenmaßnahme:
Eine Behandlung gegen den Befall von Schildläusen gestaltet sich oft als äußerst schwierig. Die Tiere sind durch ihre “Schutzhülle” nicht nur robust, sondern entwickeln außerdem auch innerhalb kürzester Zeit eine Resistenz gegenüber eingesetzten Mitteln. Nichtsdestotrotz empfiehlt es sich, stark befallene und verkrüppelte Äste z. B. mit einer Gartenschere zu entfernen. Ein Einsatz von ausgewiesenen Pflanzenschutzmitteln (gegen saugende Insekten), besonders gegen das erste Larvenstadium, kann sich doch als eine gute Maßnahme erweisen.
Vorbeugung:
Pflanzen sollten, spätestens beim Erwerb, auf Schildläuse kontrolliert werden. Eine Förderung natürlicher Gegenspieler der Schildläuse, wie z. B. Schlupfwespen oder Marienkäfer helfen wirkungsvoll, die Läusepopulation auf den Pflanzen zumindest sichtbar zu dezimieren.
4. Knospengallmilbe
Schadbild:
Die Blatt- und Blütenknospen sind in ihrer Entwicklung gehemmt. Die Blattknospen sind auffällig zu 6 mm bis 8 mm großen Gallen verdickt und treiben meist dann auch nicht mehr aus. Die Schuppen der Knospen biegen sich auseinander, wobei eine Rosette von kurzer, heller Nadeln sichtbar wird. Bei einem geringen Befall, kann die Eibe noch einen dünnen Austrieb bilden. Die Nadeln sind hierbei aber gelblich verfärbt. Bei einem längeren Austrieb ist der Wuchs verkrüppelt und verdreht. Man spricht auch von einem stacheldrahtähnlichem Wuchs. Die lokale Verbreitung der Milben erfolgt passiv, insbesondere über den Wind oder auch durch zufällige Überträger, wie z. B. durch Vögel oder Insekten.
Gegenmaßnahme:
Die betroffenen Triebe sollten entfernt werden. Wenn die Tiere im Frühjahr aus den Knospen wandern, kann der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln in Betracht gezogen werden.
Vorbeugung:
Der Schädling tritt häufig an Eiben auf, die an sonnigen und trockenen Standorten stehen. Pflanzen an schattigen Plätzen leider weniger unter dem Befall.