Thuja-Lebensbaum als immergrüne und robuste Heckenpflanze

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Thuja-Lebensbaum: Der Allrounder unter den immergrünen Heckenpflanzen

Die Gattung der Lebensbäume (Thuja) ordnet sich den Koniferen unter und ist ein weit verbreitetes Gewächs aus der Familie der Zypressengewächse (Cupressaceae), der auch Zypressen und Wacholder angenhören. Dieses immergrüne Nadelgewächs besitzt eine große Sortenvielfalt, die mittlerweile rund um den Globus verbreitet ist. Die Bezeichnung “Lebensbaum” hat sich eher umgangssprachlich entwickelt, kann im Einzelfall aber verwirren, wenn man die sechs Arten aus der Gattung Thuja berücksichtigt:

  • Abendländischer Lebensbaum – Thuja occidentalis
  • Morgenländischer Lebensbaum – Thuja orientalis
  • Riesen-Lebensbaum – Thuja plicata
  • Japanischer Lebensbaum – Thuja standishii
  • Koreanischer Lebensbaum – Thuja koraiensis
  • Sichuan-Lebensbaum – Thuja sutchuenensis

Bereits die Namensgebung der sechs Thuja-Arten lässt erahnen, wo die Lebensbäume ursprünglich beheimatet sind. Während die ersten beiden Arten besonders häufig im nördlichen Amerika und in Kanada vorkommen, findet man die anderen drei Thuja-Arten in größeren Kulturen in ganz Asien. In Europa wird insbesondere Thuja occidentalis und Thuja plicata als Heckenpflanze und größerer Sichtschutz in Gärten oder als Formgehölz in Parkanlagen und auf Friedhöfen gepflanzt.

Thuja Lebensbaum occ. Smaragd als Kegel auf Halbstamm (Bild aus unserer Baumschule)

Thuja occ. Smaragd als Kegel auf Halbstamm (Bild aus unserer Baumschule)

Alle Thuja-Arten sind monözisch (einhäusig getrenntgeschlechtig). Der hohe Samenanteil lässt Sorten wie Thuja plicata optisch schnell bräunlich werden, weil die Pflanze in manchen Jahren übermäßig viele weibliche Zapfen produziert. Das schränkt den Wuchs der Pflanze zwar nicht ein, kann optisch aber als störend empfunden werden.

Eine vermehrte Fruchtbildung kann auch Indikator für einen unzureichenden Standort oder erschwerte Wuchsbedingungen der Thuja sein. Dieses ist insbesondere nach einem Um- oder Neupflanzen von Thuja-Lebensbäumen im eigenen Garten zu beobachten, stellt aber keinen Grund zur Sorge dar.

Der Jahreszuwachs der meistverkauften Thuja-Sorten (Thuja occidentalis Brabant und Thuja occidentalis Smaragd) beträgt im Durchschnitt zwischen 20 und 45cm und variiert von Sorte zu Sorte. Schnellwachsende Sorten wie Thuja occ. Brabant können durchaus 45cm Jahreszuwachs in der Höhe machen, während langsamer wachsende Sorten wie Thuja occ. Smaragd mit rund 20-35cm Jahreszuwachs auskommen müssen. Das muss kein Nachteil sein, wenn man berücksichtigt, dass ein langsamerer Wuchs auch weniger Arbeit und Pflegeaufwand bedeutet (regelmäßiger Schnitt).

Der Hauptunterschied dieser Sorten besteht, neben dem erwähntem Jahreszuwachs, in der Wuchsform. Während Thuja occ. Brabant eher breit und buschig wächst und daher als direkter Sichtschutz gegenüber Thuja occ. Smaragd vorzuziehen ist, wächst die Thuja-Sorte Smaragd eher säulen- bzw. kegelförmig und ist daher besonders für eine elegante Einzelpflanzung geeignet.

Thuja occ. Smaragd und Brabant – die beliebtesten Heckenpflanzen in Deutschland

Robust, anspruchslos, pflegeleicht, günstig – all diese Attribute machen den Thuja-Lebensbaum zur beliebtesten Heckenpflanze der Deutschen. Und das nicht ohne Grund. Denn Lebensbäume eignen sich für nahezu jedes erdenkliche Pflanzvorhaben und bleibt dabei auch noch bezahlbar. Egal ob dicht verzweigter Sichtschutz für die Terrasse, als blickdichtes Heckenelement oder als kräftige Solitärpflanze – Thuja-Lebensbäume bieten effektiven Sichtschutz für jeden Geldbeutel!

Thuja occ. Brabant (Lebensbaum) als Heckenelement (Bild von unseren Kulturflächen unserer Online-Versandbaumschule)

Thuja occ. Brabant als Heckenelement (Bild von unseren Kulturflächen)

Verantwortlich für die aussergewöhnliche Beliebtheit dieser Heckenpflanze sind die guten Wuchseigenschaften, welche die Thuja zur fast perfekten Heckenpflanze machen. Die große Standorttoleranz macht eine Pflanzung von Lebensbäumen auf fast allen (mindestens mäßig feuchten) Bodentypen möglich, sofern der Boden nicht zu säurehaltig ist. Kalkhaltige Böden verträgt Thuja ebenso gut wie windige, sonnige oder industrie- und stadtnahe Standorte. Damit sind Thuja-Lebensbäume als eine der wenigen Zypressengewächse wirklich prädestiniert für den Einsatz in unmittelbarer Stadtnähe.

Erst die hohe Schnittverträglichkeit und das Wiederaustriebsvermögen nach Schnitt machen die Thuja zur idealen Heckenpflanze. Durch regelmäßiges Schneiden können Thuja in nahezu jede erdenkliche Form gebracht werden. Egal ob Heckenelement, Heckenformschnitt, Kegel oder Halbstamm, Hochstamm oder kräftige Solitärpflanze – alle Thuja-Arten werden in unserer Baumschule auf eine völlig individuelle und vielseitige Weise kultiviert. Nur so kann man Thuja in allen Formen und Größen anbieten, die jedem Anspruch und Pflanzvorhaben gerecht werden können.

Aber Vorsicht! Übermotivierte Hobby-Gärtner, die einen radikalen Rückschnitt von Thuja planen, sollten darauf achten, dass der Schnitt nicht bis in das alte Holz bzw. bis in die alten (toten) Triebe reicht. Fällt der Rückschnitt zu tief aus, ist ein Wiederaustrieb nahezu ausgeschlossen – die eigentlich immergrüne Thuja-Hecke bleibt braun, auch wenn der Standort stimmt. Ein Fall für den Kompost. Daher gilt: lieber ein bis zweimal im Jahr schneiden, anstatt einen radikalen Rückschnitt alle paar Jahre vorzunehmen. So verhindert man nicht nur, dass der eigene Garten optische Ähnlichkeiten mit einer Tabak-Plantage aufnimmt, sondern trägt auch dazu bei, dass de Thuja-Hecke kompakt und dicht verzweigt wächst. Mehr zum Thema Pflege von Thuja-Lebensbäumen behandeln wir in unserem Artikel über Düngung, Schnitt und Wässerung von Thuja.

Thuja-Lebensbäume pflanzen – Mit Ballen oder im Topf?

Thuja kann man sowohl mit Ballen als auch im Topf (Container) kaufen. Somit ist eine Pflanzung von Thuja-Lebensbäumen theoretisch das ganze Jahr über möglich, sollte in der Praxis aber entweder im Frühjahr oder Anfang Herbst erledigt werden. Ein früher Pflanzzeitpunkt eröffnet der Pflanze ein längeres Zeitfenster, in der sie ihre Wurzeln ausbreiten kann, bevor der Frost im Winter das (Wurzel-) Wachstum beendet. Je länger dieses Zeitfenster ist, desto schneller und besser kann die Pflanze im Folgejahr mit dem eigentlichen Wachstum beginnen. Bei Thuja im Topf bzw. Container ist der Pflanzzeitpunkt nicht ganz so ausschlaggebend, da ohnehin 100% Wurzelmasse bei einer Pflanzung übernommen werden.

Thuja occ. Smaragd im Container.jpg

Thuja occ. Smaragd im Container (20 Liter)

Bei Ballenpflanzen sieht das etwas anders aus. Wird die Pflanze im Frühjahr oder Herbst in der Baumschule gerodet, muss jede Ballenpflanze einen Teil ihrer Wurzelmasse in der Baumschule zurücklassen, damit ein transport- und versandfähiger Ballen gestochen werden kann. Das ist nicht weiter dramatisch, da jede Pflanze dieses Wurzelwerk nachbildet. Je mehr Zeit der Pflanze vor Wintereinbruch für die Nachbildung dieser “verlorenen Wurzelmasse” zur Verfügung steht, desto besser ist das Wuchsergebnis im Folgejahr.

Die Kultivierung von Containerpflanzen ist deutlich aufwändiger als die der Ballenpflanzen, was sich am Ende natürlich auch im Preis widerspiegelt. Kunden sollten dennoch nicht voreilige Entschlüsse treffen und aufgrund des niedrigeren Preises (im direkten Vergleich mit einer ähnlichen Größe) die günstige Thuja kaufen. Warum?

Den Unterschied zwischen Container- und Ballenpflanzen haben wir ja bereits vorhin beleuchtet. Wir wollten kurz erläutern, warum der Preisunterschied zwischen Containerpflanzen und Ballenware relativ ist:

Die vermeintlich günstigere Ballenpflanze stellt ihr (Höhen- und Breitenwachstum) im Jahr der Pflanzung und auch für längere Zeit im Folgejahr fast vollständig ein, damit alle vorhandenen Ressourcen in den Aufbau des Wurzelwerks gesteckt werden können. Nur so kann die Pflanze schnell anwachsen und die eigene Versorgung mit Wasser und Nährstoffen sicherstellen.

Containerpflanzen können hier deutlich stärker punkten. Eine echte Topfpflanze, die wirklich im Container kultiviert wurde, erkennt man an dem kreisrund und kräftig ausgeprägten Wurzelwerk, das nahezu jeden cm des Substrates im Topf durchzieht (siehe Bild). Günstige Thuja im Topf, die bei diversen großen “Billiganbietern” angeboten werden, sind oft nur sog. “Pressware”. Hier werden die Pflanzen ursprünglich auf dem Feld als Ballenware kultiviert, maschinell gerodet und dann mit Torfsubstrat in einen Container gepresst und anschließend als vermeintliche Topfware verkauft. Den meisten Kunden fällt das gar nicht auf.

So muss das Wurzelwerk einer echten Containerpflanze aussehen!

So muss das Wurzelwerk einer echten Container- bzw. Topfpflanze aussehen!

Eine echte Containerpflanze hat also ein ausgeprägtes Wurzelwerk, das fähig ist, 100% der vorhandenen (immergrünen) Grünmasse der Thuja mit Nährstoffen und Wasser zu versorgen, sobald die Wurzeln in den umgebenden Boden ausgebreitet sind. Im Gegensatz zur Ballenpflanze muss die Containerpflanze also nicht erst ein ganzes Jahr in die Ausbildung neuer Wurzeln investieren, sondern kann in der nächsten Wachstumsperiode direkt mit dem Höhen- und Breitenwachstum loslegen. Eine 20-30cm kleinere Containerpflanze erreicht und überholt im Folgejahr der Pflanzung also quasi die Größe der Ballenpflanze. Dieser Wachstumsvorteil von etwa einem Jahr relativiert den Preisunterschied zwischen Container- und Ballenpflanzen.

Schäden und Krankheiten an Thuja-Lebensbäumen

Auch wenn Thuja sehr robuste und pflegeleichte Heckenpflanzen sind, können auch an dieser Pflanze einige Krankheiten, Schädlinge und Schadbilder auftreten, die Wachstum und Entwicklung der Pflanze deutlich beeinträchtigen können. In unserem Artikel über Schadbilder an Thuja-Lebensbäumen gehen wir genauer auf die einzelnen Schäden und Krankheiten ein und verraten euch, wie man gegen diese wirkungsvoll vorbeugt und vorgeht.

 

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