Mit Raps als Gründünger Bodenverdichtungen beseitigen

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Das Eigenheim ist fast fertig, die Nerven am Ende. Steht der Bauherr nun erstmals auf seiner mühevoll angelegten Terrasse, bleibt ihm allerdings meist nur der Blick auf eine triste Erdfläche. Das Beste kommt eben immer zum Schluss!

Für die umfangreiche Gartengestaltung sind nun meistens weder nervliche, noch zeitliche oder finanzielle Kapazitäten vorhanden. So wird an vielen Ecken gespart – es werden minderwertige Heckenpflanzen gekauft, Bodenverdichtungen ignoriert und nur wenig Wert auf gute Bodenverhältnisse gelegt. Entscheidungen, die man nur wenige Jahre später gerne rückgängig machen würde.

Starke Bodenverdichtung: Auswirkungen der Bauphase

Sind ziemlich weitreichend. Während der Bauphase des Eigenheimes verdichten die tonnenschweren Baumaschinen den Untergrund erheblich. Um ein Vorankommen der Maschinen auch bei schlechter Witterung (z.B. in regenreichen Zeiten) zu gewährleisten, wird in vielen Fällen Bauschutt und sog. “Betonschredder” auf die Flächen aufgefahren, damit sich die Baufahrzeuge nicht festfahren.

Dieses extrem minderwertige Substrat, das – wie der Name bereits vermuten lässt – aus Schutt und Beton besteht, ist gänzlich ungeeignet als Pflanzuntergrund, verbleibt in vielen Fällen aber einfach auf der Baustelle. Sind die Baumaßnahmen beendet, werden noch etwa 30cm Mutterboden aufgefahren und gleichmäßig verteilt. Man könnte meinen, dass der Garten nun für die Pflanzung optimal vorbereitet ist – mitnichten!

Zu dicht ist nie gut!

Warum kann eine Bodenverdichtung so gravierend sein? Beliebte (immergrüne) Heckenpflanzen, wie z.B. Thuja-Lebensbäume, Eiben oder auch Kirschlorbeer, reagieren empfindlich auf schlechte Bodenbedingungen. Auch viele Laubgehölze und andere laubabwerfende Heckenpflanzen (Rotbuchen, Weißbuchen usw.) können Wachstumsschwierigkeiten bekommen, wenn die Bodenverdichtungen zu extrem sind.

Ein verdichteter Untergrund macht es den Wurzeln unmöglich, sich nach der Anwachsphase (die noch in der vom Ausheben gelockerten Pflanzerde stattfindet) in tiefere Erdschichten auszubreiten. So kann die eigentliche Versorgung mit Nährstoffen und Wasser aus dem tieferen Erdreich nicht stattfinden, die Pflanze wächst nur kümmerlich oder stirbt – langfristig gesehen – ab. Kein schönes Ende.

Ein weiteres Problem, das durch übermäßig verdichteten Erdboden auftritt, ist Staunässe. Wenn überschüssiges Regenwasser in niederschlagsreichen Zeiten nicht vollständig im Boden versickern kann sondern sich über den verdichteten Bodenschichten ansammelt, entsteht Staunässe. Die Wurzeln faulen und sterben ab, das Pflanzensterben folgt. Ein ähnliches Schicksal droht natürlich auch bei übermäßiger Bewässerung. Bevor man nun also nun völlig überstürzt online Heckenpflanzen kaufen möchte, sollte man zuerst einmal die Bodenverhältnisse überprüfen.

Günstige und natürliche Lösung gegen Bodenverdichtung: Raps!

Man mag es kaum glauben, dass in unserem hoch technisierten Zeitalter noch natürliche Methoden zum Einsatz kommen, die unsere kleinen Probleme günstig und schonend in den Griff bekommen. Raps schafft genau das! Es beseitigt nicht nur Bodenverdichtungen, sondern kann später auch als natürlicher Gründünger untergearbeitet werden und so den Nährstoffhaushalt des Bodens erheblich verbessern. Wie ermöglicht dieses unscheinbare Gewächs solche Leistungen?

Raps (genauer Brassica napus var. napus – Winterraps) ist ein Tiefwurzler aus der Familie der Kreuzblütengewächse. Idealerweise bringt man den Raps Anfang August bis September in den frisch aufgearbeiteten Boden ein. In diesem Fall kann bis zum Winter noch ein erster Austrieb erwartet werden. Je feuchter der Boden bei der Aussaat ist, desto besser kann sich der Rapsbestand entwickeln.

Eine flache Aussaat (etwa 2-3cm tief) in ein deutlich abgesetztes Saatbett ist für den erfolgreichen Austrieb ratsam. Meistens reichen schon knapp 5-10g Rapssaat pro Quadratmeter aus, um die gewünschten Bodenverbesserungen herbeizuführen. Im Folgejahr kann der Raps dann nach der Blüte in den Boden eingearbeitet werden und reichert das vorhandene Erdsubstrat so mit wichtigen Nährstoffen wie Schwefel, Stickstoff und Kalium an. Man sollte diesen Termin nicht verpassen, da ansonsten ein Wiederaustrieb der Saat im nächsten Jahr sehr wahrscheinlich ist. Zu diesem Zeitpunkt reichen die Rapswurzeln bereits etwa einen Meter in die Tiefe.

Das Feinwurzelwerk des Rapses hinterlässt nach der Einarbeitung feine Kapillaren im Erdreich, die später die Regulierung von Sauerstoff- und Wasserfluss in tieferen Erdschichten positiv beeinflussen. Selbst hartnäckige Lehmböden können den feinen Rapswurzeln keinen Widerstand leisten und werden so auf eine effektive und ganz natürliche Weise aufgelockert.

Gerne beraten wir Sie beim Thema Bodenverdichtung persönlich. Hier sollte man keine Fehler machen!

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