Taxus baccata – Die Gemeine Eibe
Die Gemeine Eibe (Taxus baccata) ist nicht nur die einzige europäische Art aus der Gattung der Eiben (Taxus), sondern auch die wohl älteste Baumart Europas. Der oft klein bis mittelgroße Strauch oder Baum, den im Alter eine unregelmäßige, oft kugelförmige Krone prägt und der vom Grunde aus meist mehrstämmig wächst, erreicht im Jahresmittel einen Zuwachs von etwa 20-35cm in der Höhe und 18-25cm in der Breite. Im Alter fällt der Zuwachs von Taxus-Eiben geringer aus.
Ursprünglich konnte man Taxus baccata nur in den höher gelegenen Ebenen der Mittelgebirge in dem Kaukasus, Europa, Kleinasien und Nordafrika finden, wo die Eibe meist im Schutz dichter Laub und Nadelwälder auf mäßig feuchten, nährstoffreichen und alkalischen Böden wächst. In einigen Fällen wachsen Taxus-Eiben allerdings auch auf mäßig sauren und trockenen Böden. In lehmigen Böden findet man ausgeprägte Eibenkulturen nur selten. Allgemein sind Eiben also recht standorttolerant, windige, sonnige und halbschattige Standorte sind prinzipiell kein größeres Problem für die Taxus-Eiben, ebenso wie hohe Luftfeuchtigkeit.
Taxus-Eiben und Frost – Die Überwinterung
Eiben sind im Winter recht Frosthart. Geringe Schäden treten meistens nur dann auf, wenn eine Verpflanzung direkt vor Wintereinbruch geschieht, sodass die Wurzeln noch nicht ausreichend Zeit hatten, sich in tiefere Erdschichten auszubreiten, in die der Bodenfrost nicht vollständig durchdringt. Frostschäden sind i.d.R. nur eine andere Bezeichnung für Trockenschäden – ist der Wurzelbereich der Pflanzen vollständig gefroren, können die Wurzeln kein Wasser mehr ziehen und vertrocknen einfach. Leider haben die vielen Jahre der Evolution in der Botanik noch keine Pflanzen hervorgebracht, die Eiswürfel lutschen können.
Tipp für die erfolgreiche Überwinterung von Taxus-Eiben: Sofern man Taxus-Eiben im Frühjahr kaufen und direkt pflanzen möchte, sollte man nach der professionellen Bodenvorbereitung und der Umsetzung unserer Pflanzanleitung erst einmal darauf verzichten, den Boden mit Rindenmulch zu bedecken. Auch wenn diese Maßnahmen eine Pflanzung optisch aufwerten, führen sie im Sommer doch zu einigen Problemen. Die Rindenmulchschicht hält nicht nur Gießwasser an der Erdoberfläche fest, sondern verhindert auch, dass man die eigentliche Bodenfeuchte optisch kontrollieren kann. Ein konventioneller Mutterboden verliert seine charakteristische, dunkle Farbe, wenn Trockenheit die für ein reibungsloses Anwachsen notwendige Feuchtigkeit verdrängt. Im Winter sieht das etwas anders aus: Ist das Pflanzenwachstum abgeschlossen, kann es durchaus sinnvoll sein, ab ca. Mitte November eine großzügige Rindenmulchschicht (ca. 10cm) im Wurzelbereich der Pflanzen aufzuschütten. Diese isolierende Schutzschicht verhindert das vollständige Durchfrieren des Bodens, wenn der Frost einsetzt und gewährleistet so auch im Winter eine minimale Wasserversorgung der Eiben.
Taxus baccata – Eiben als ideale Heckenpflanze
Eiben sind sehr schnittverträglich und daher die ideale Heckenpflanze für fast jeden Einsatz. Selbst starke Rückschnitte bis in den Stammbereich verkraftet Taxus baccata außergewöhnlich gut und ist so als blickdichter Form- bzw. Heckenformschnitt für jeden Garten bestens prädestiniert. Das hohe Wiederaustriebsvermögen nach einem Schnitt ermöglicht eine individuelle Formgebung bei Taxus-Eiben. Insbesondere in alten Parkanlagen, auf Friedhöfen oder als einzelne Solitärpflanze können bei Eiben einzigartige Formgebungen beobachtet werden, aber auch im heimischen Garten können z.B. praktische Taxus-Heckenelemente dafür sorgen, dass die eigene Terrasse schnellstmöglich von neugierigen Blicken verschont bleibt.
Die immergrünen Nadeln der Eibe sind ca. 1-3cm lang, die schuppenartige Rinde ist dünn und rot bis rotbraun gefärbt. Taxus-Eiben sind zweigeschlechtlich, die männliche Blüte in gelben Köpfen, die weibliche Blüte ist unscheinbar. Die Eibe trägt in der Fruchtzeit einen roten Samenmantel, den Arillus, der becherartig den Samen schützt. Das Wurzelwerk der Eibe liegt tief, ist teils sehr feinwurzelig und widersteht auch dem Wurzeldruck größerer Bäume.
Die Früchte der Eibe sind sehr beliebt bei heimischen Vogelarten und der Baum ist sehr nistfreundlich, allerdings aus den meisten europäischen Wäldern schon lange verdrängt und verschwunden. Die Blütezeit von Taxus baccata ist März, April, Mai – Fruchtschmuckzeit September, Oktober und November.
Sind Taxus-Eiben giftig?
Die Frage, die im Bezug auf Eiben wohl am häufigsten auftritt. Dass Eiben toxische Bestandteile enthalten, kann mit Sicherheit nicht abgestritten werden, dennoch wird diese Thematik oft überschwänglich dargestellt. Wer Taxus-Eiben kaufen und in seinem Garten pflanzen möchte, dem sollte bewusst sein, dass diese Heckenpflanzen nicht zum Verzehr gedacht ist. Andernfalls würde der Immergrüne Sichtschutz natürlich auch schnell seine eigentliche Funktion verlieren…
Zuerst die gute Nachricht: Das rote Fruchtfleisch bzw. der fleischige Samenmantel der Eiben ist nicht giftig, sondern sogar genießbar. Nicht nur viele Vogelarten haben an den süßen Früchten gefallen gefunden, auch der ein oder andere Feinschmecker unter uns kann an den Früchten der Eibe gefallen finden. Aber Achtung! Die Samen im Inneren des Samenmantels enthalten wiederum toxische Bestandteile, die beim Verzehr eine Vergiftung hervorrufen können!
Samen, Nadeln, Rinde und Holz der Eibe enthält also giftige Bestandteile, im Fall der Eibe sind dies sogenannte “Taxane”, eine natürliches Zytostatikum, dass Zellteilung und Zellwachstum eines Organismus hemmt. Diese Substanz wird unter medizinischer Kontrolle auch zur Krebstherapie eingesetzt, kann aber starke Vergiftungen hervorrufen, wenn sie unkontrolliert über den Verdauungstrakt aufgenommen wird. Klassische Symptome einer Taxan-Vergiftung sind Übelkeit, Schwindel und Erbrechen.
In der Praxis kommt es beim Menschen nur sehr selten zu einer Vergiftung durch den Verzehr von Taxus-Eiben. Die für eine akute Vergiftung notwendige Menge an Taxan kann nur bei übermäßigem Verzehr zugeführt werden. Beachtet man, dass alle Bestandteile der Eibe, abgesehen von den süßen und fleischigen Samenmanteln, einen bitteren und ungenießbaren Geschmack aufweisen, ist es ziemlich unwahrscheinlich, dass ein Mensch freiwillig eine lebensgefährliche Menge konsumiert.
Krankheiten und Schädlinge an Taxus baccata
Eiben sind bekanntlich recht robuste Heckenpflanzen. Dennoch können Eiben unter bestimmten Umständen hin und wieder von einige Schädlingen und Krankheiten befallen werden. In unserem Artikel über Schadbilder bei Taxus baccata behandeln wir die bekanntesten und nervigsten Krankheiten und Schädlinge der Eiben (z.B. Schildläuse oder Wurzelfäule).
Taxus baccata und andere Sorten
Taxus baccata, Taxus media Hillii oder Taxus media Hicksii und weitere Arten bzw. Sorten unter den Taxus-Eiben, sind Heckenpflanzen mit idealen Eigenschaften für die Pflanzung als Sichtschutz oder Formgehölz. Durch häufiges Schneiden in unserer Baumschule und großzügigem Abstand bei der Kultivierung der Container- und Ballenpflanzen erzielen wir eine sehr schöne und kompakte Qualität, die durch eine Vielzahl kleiner Triebe für ein schnelles Zusammenwachsen einer Hecke sorgt und so optimalen Sichtschutz bietet. Mit einem Jahreszuwachs von 20-35cm ist die Eibe auch für kleinere Hecken gut geeignet.